allgemeine Begriffe
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Abbinden: Bei Zimmermännern oder in der Holzbautechnik wird das Abbinden bei der Vorbereitung einer Holzkonstruktion verwendet. Beispielsweise gehört zu der Vorbereitung eines Holzdachstuhls das Zuschneiden oder Kennzeichnen der einzelnen Holzelemente. Bevor diese Konstruktionen auf der Baustelle weiter verarbeitet werden, bezeichnet man die entsprechende Bearbeitung am Werkplatz, wie gesagt, als Abbinden.
Andreaskreuz: Zwei sich diagonal kreuzende und überblattete Streben innerhalb eines Brüstungsfeldes oder stockwerkshoch. Auch
kreuzweise Streben, die miteinander verblattet sind. Die Bezeichnung
geht auf den heiligen Andreas zurück, einem Bruder von Petrus. Andreas
war der Apostel Kleinasiens, Konstantinopels und der Russen, er wurde
in Patras an ein Kreuz aus zwei schrägen Hölzern geschlagen
Ankerbalken: Balken zur Aufnahme von horizontalen Zugkräften. Gleichzeitig Binderbalken (Gebinde) und Deckenbalken. Man unterscheidet drei verschiedene Arten der Verankerung: 1.eingehälster Ankerbalken 2.eingezapfter Ankerbalken 3.durchgezapfter Ankerbalken
Arkadenbrüstung: Schmuckform in der Fachwerkfassade
Balken: Freigespanntes,
tragendes, waagerechtes auf Biegung beanspruchtes Kantholz oder Balken.
Zum Beispiel als Ankerbalken, Dachbalken,Kehlbalken, Deckenbalken
Balkenschuh Um Dachbalken miteinander im Winkel zu verbinden oder an einer Wand zu fixieren, eignet sich der Balkenschuh.
Balkenkopf: Ende eines Balkens, dieses kann profiliert oder beschnitzt seinBalkenlage: Zur Überdeckung eines Raumes in Abständen nebeneinander verlegte Balken.
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Baumkante: Am bearbeiteten Holz verbliebene natürliche Rundung mit oder ohne Rinde. Auch Waldkante genannt.Bänder: schräge Vertrebungen die das Fachwerk aussteifen.
Beiholz: senkrechter kurzer Ständer innerhalb eines Gefaches, der eingebaut wird, um entweder ein großes Gefach zu
teilen, das ursprünglich mit Lehm ausgefacht war und nun mit
Ziegelsteinen ausgemauert werden soll, oder als Anschlag für ein
nachträglich eingebautes Fenster ( auch Holzklappe), das kleiner als
Fachgröße ist.
Blattsasse: auch Sasse - Einschnitt im Holz, in den sich ein Teil eines anzufügenden Holzes einpaßt.
Blockstube: oder nur Stube aus waagerecht übereinander geschichteten Hölzern errichtet. Sie hat gute wärmedämmende Eigenschaften, die sich für den Wohnbereich gut eignen. Die Blockstube ist vom übrigen Haus konstruktiv getrennt errichtet worden.Block- oder Schrotholzbau ist ein aus waagerecht übereinander geschichteten Hölzern errichteter Bau. Die Anwendung im Umgebindehaus erfolgt auf Grund der guten wärmedämmenden Eigenschaften für den Wohnbereich. Die Blockstube wurde vom übrigen Haus konstruktiv getrennt errichtet.
Binderbalken: Balken, die zwei in den Seitenwänden gegenüberliegenden Ständer verbindend (Gebinde). Gleichzeitig Ankerbalken und Deckenbalken.
Brüstungsbohle: Eine auf der Ansichtseite zumeist beschnitzte Bohle innerhalb eines Brüstungsfeldes.Brüstungsriegel: Riegel in Höhe der Fensterbrüstung
Bundständer: Zumeist mit Streben ausgesteifter Ständer in der Hauswand, an den eine Innenwand anschließt. Ständer, in den eine Zwischenwand eingebunden ist
Büge: Verstrebung, die vom Ständer nach außen frei in den Raum einen vorkragenden Balken gegen die Wand abstützt. Vergleiche dazu auch Knagge, Konsole
Bundseite: gemeinsame Flucht unterschiedlich dicker Hölzer in einer Konstruktion.Bohlenbauweise: Spaltbohlen mit Keilen gespaltene und behauene Stämme
Holzersparnis und Schrotbohlen mit einer Schrotsäge gesägte (geschrotete)
und behauene Stämme Holzersparnis
Bretteinschub:
Hier wurden
statt der Lehmweller Bretter in die Nuten eingeschoben. Darauf kam eine
Schicht Lehm mit Häcksel, die gut verdichtet wurde. Eine weitere
Verbretterung der Decke in der Blockstube entfiel somit. Die Bretter
und die Balken wurden meist noch mit kunstvoll gebrochenen Kanten
verziert .
(d): Bestimmung des Baudatums eines Fachwerkgebäudes nach der wissenschaftlichen Methode der Dendrochronologie.
Dachstuhl: Beim Sparren- oder Pfettendach die Gesamtheit der Stützkonstrukionen.Dachwerk: Gesamtheit aller das Dachgerüst bildenden und die Dachdeckung tragenden Hölzer.
Decken: meist aus Holz (3-4cm dick) - auch die Fußböden im Obergeschoss. Im Erdgeschoss waren die Fußböden zumeist aus Lehm und daher wenig wohnlich, so dass sie im Laufe der Jahre Holzfußböden wichen.
Deckenbalken: Balken zur Aufnahme des Deckenbelags (Fußboden) für das höher gelegene Geschoß. Gleichzeitig Binderbalken und Ankerbalken.
Dendrochronologie: Altersbestimmung des Holzes nach den Jahresringen. Bei erhaltenem Splintholz jahresgenaue Bestimmung des Holzeinschlags möglich.
Diele: Mittelschiff eines Hallenhauses, auch Innenraum zentral im Haus gelegen von dem aus alle Räume zugänglich sind (ähnlich wie ein Flur). Auch der Hauptwirtschaftsraum im Bauernhaus zwischen den Ständerreihen.
Dielen: Die Dielen des
Fußbodens im Obergeschoss wurden auf die obere Balkenlage der Decke
genagelt. Die Dielen waren gespundet. Ein Spalt von 15 bis 20 cm sorgte
für eine ausreichende Wärmedämmung und eine Querlüftung für einen guten
Holzschutz.
Dönz: Stube im Kammerfach, aber auch Stube in der Diele eines städtischen Ackerbürgerhauses.
Drempel: Niedrige, etwa kniehohe Wand (aus Fachwerk oder nur Balkenlagen) über der obersten Deckenbalkenlage, die bei der Hochrähmzimmerung in der Geschossbauweise entsteht. Auch Kniestock genannt - niedrige, nur etwa kniehohe Wand über der obersten Deckenbalkenlage; der Drempel entsteht bei der Verwendung der Hochrähmzimmerung mit Ankerbalken und in der Geschoßbauweise. Bei Drempelspeichern statt kniehoch auch weit über 100 cm Höhe möglich.
Durchfahrtshaus: Gebäudetyp im Niederdeutschen Hallenhaus, dessen beide Giebel Toreinfahrten besitzen.Durchgangshaus: Gebäudetyp im Niederdeutschen Hallenhaus, dessen vorderer Giebel eine Toreinfahrt besitzt und im hinteren Giebel eine Tür.
Einheitshaus: Gebäude mit Wohn- und Wirtschaftszonen unter einem Dach, sowohl im mitteldeutschem Haus wie beim Niederdeutschem Hallenhaus.
Ernhaus: Quergestelltes Haus
mit traufseitiger Tür, durch die man die Flur- und Herdzone betritt,
mit Wohnzone auf der einen Seite des Flurs und Stallzone auf der
anderen.
Fach: Raum zwischen zwei Gebinden. In alten Hausbeschreibungen wird die Hauslänge mit der Anzahl von Fachen angegeben. Kammerfach und Feuerfach.
Fachwerk: (in der Schweiz Riegelhaus) auch Fachwerkgerüst oder Fachwerkgefüge - Gesamtheit des Fachwerks, bestehend aus Ständern, Riegeln, Schwellen, Rähmen auch Holz-Skelettbauweise oder Fachwerkbau oder Fachwerkhaus
Fächerrosetten: Schmuckform in Fachwerkfassaden
Falz: Winkelförmige, rückspringende Ausbreitung einer Holzkante.
Feuerstelle = Herdstelle
First: Obere, meist waagerechte Kante eines Daches.Firstständer: In der Giebelwand oder im Gebinde stehender, von der Grundschwelle bis zum First reichender Ständer.
Firstsäule: Ständer im Giebelfachwerk oder Dachwerk, der bis zum First durchgeht und ursprünglich eine Firstpfette trug
Flett = Feuerfach: Hauptlebens- und Wohnraum der Bauernfamilie in der ursprünglichen Hausnutzung. Bereich zwischen Diele und Herdwand auf der einen und den beiden seitlichen Luchten auf der anderen Seite.
Füllhölzer: zwischen den Balkenköpfen oberhalb
des Rähms
als Verschluß der Deckenfüllung an der Außenwand eingesetztes Holz.
Entweder als gerades Brett oder nach außen gerundet. Auch in der
Fassade zwischen Rähm, Stockschwelle und die Balkenköpfe eingehängtes,
meist dekorativ beschnitztes Kantholz als Abschluss des Deckenfeldes.
Fünfplattenofen: Ofen, bestehend aus fünf gegossenen Metallplatten; drei seitlichen, einer Bodenplatte und einer Deckplatte. Die Rückseite des Ofens bildet eine Wand, von deren Rückseite aus der Ofen befeuert wird, dann auch Hinterladerofen.
Fußband: schräges oder gerundetes winkelsicheres Aussteifungsholz, das Ständer und Schwellen miteinander verbindet. Meist zur Versteifung von Giebeldreiecken verwendet. Ähnliche Funktion wie ein Kopfband.
Fußriegel: Riegel als waagerechte Aussteifung zwischen den Ständerfüßen, z.B. bei schwellenlosen Gebäuden. Bei Speichern zur Belüftung des Getreides notwendig, wenn sich ein Schüttboden im Untergeschoß befand. Dann gleich oberhalb der Schwelle verbaut.
Fundament: Nicht alle
Umgebindehäuser erhielten ein Fundament. Das hatte viele Schäden im
Sockelbereich zur Folge. Mit dem Beginn des Baus von Schrotbohlen-
häusern wurden auch fast immer Fundamente aus Natursteinmauerwerk
errichtet.
Sie wurden in der Regel 40 cm tief gegründet und waren daher nicht frostfrei.
Gebinde: auch Joch - feste Gefügeeinheit, bestehend aus zwei gegenüberliegenden Seitenwand-Ständern, dem daran befestigten Ankerbalken und den zwei Kopfbändern.
Gefach: der Zwischenraum im Wandgefüge eines Fachwerks zwischen zwei senkrechten Ständern und zwei waagerechten Hölzern, z.B. Riegeln. Ausgefüllt mit Lehmflechtwerk, Lehmwickel, Ziegelsteinen oder Lehmsteinen. Auch von Hölzern umschlossenes Feld einer Fachwerkwand, das durch Ausfachung, Fenster oder Tür geschlossen wird.Gefüge:
1. hauskundlich für kulturgeschichtliche Analyse eines Gebäudes
2. technisch für die konstruktive Gesamtheit eines Hauses
3. konstruktiv für Einzelheiten der Hauskonstruktion
Gefügeknoten: Treffpunkt von Ständern, Rähm, Ankerbalken und versteifenden Kopfbändern.
Geschoss: Nutzebene innerhalb eines Geschossbaues.
Geschossbauweise: Die Hölzer des Erd- und Obergeschosses bilden eine Einheit. Die Ständer sind bis zum Dach durchgehend. Die Hölzer, die im Erdgeschoss als Kopfbänder dienen, werden als Streben ins Obergeschoss weitergeleitet. Man nennt sie Kopfstreben. Weiter Streben, die Fußstreben zwischen Ständer und Schwellriegel, dienen zum Abhängen des Schwellriegels. Der Schwellriegel ist dabei Schwelle und Rähm zugleich.Gewölbe: Ausgeführt wurden
Tonnengewölbe und Kreuzgewölbe. Später kamen Böhmische und Preußische
Kappen dazu. Schalung war meist der vorhandene Baugrund, der im
nachhinein ausgeschachtet wurde. Es wurden auch zimmermannsmäßige
Schalungen verwendet. Geübten Baumeistern gelang es auch Gewölbe ganz
ohne Schalungen zu mauern.
Giebel: ist die obere
abschließende Wandfläche eines Gebäudes im Bereich des Daches. Der
dortige Dachrand wird als Ortgang bezeichnet. Giebel kann auch die
Kurzform für Giebelwand sein, die gesamte bis zur Geländeoberfläche
reichende Außenwand, die den eigentlichen Giebel trägt.
Giebelhaus: Stellung des Gebäudes mit der Giebelseite zur Straße, den First senkrecht zur Straßenflucht.
Giebelspieß: Im oberen Firstdreieck mit der Fachwerkwand verzimmertes, über den First hinausragendes, etwa 2m langes profiliertes Kantholz.
Häuslinge: besitzlose Landarbeiterfamilien, die als Miete für Land und Gebäude bei einem Bauern eine festgesetzte Wochenarbeitszeit abzuarbeiten hatten.
Gründung: erfolgte in der
Regel ohne Fundament und Sperrschicht. Die Hölzer wurden meistens auf
den Boden aufgelegt. Das führte zur schnellen Zerstörung der unteren
Hölzer durch Feuchtigkeit und Verformung infolge der Setzung. Längere
Haltbarkeit erreichte man durch das Auflegen der Hölzer auf Steine. Bei
Schrotbohlenbauten wurde meist ein Fundament errichtet. Die waagerecht
Sperrschicht fehlt jedoch fast immer.
Hängepfosten: abweichend von der Definition noch als Bezeichnung für senkrechtes, in der Konstruktion hängend eingebautes Holz gebräuchlich
Häuslingshaus: an Häuslinge vermietetes Haus. Entweder eigenständiges kleines Bauernhaus oder umgenutztes Nebengebäude wie Scheune oder Backhaus.
Hahnenbalken: kurze waagerechte Querbalken zur Aussteifung eines Sparrendaches dicht unter dem First. Kehlbalken auch oberster Kehlbalken
Hallenhaus: zusammenfassende Benennung aller Bauernhäuser mit tragendem Innengefüge und hoher von Balken überspannter Diele.
Herdstelle = Feuerstelle: offener, ursprünglich ebenerdiger, in jüngerer Zeit erhöhter Herd im niederdeutschen Hallenhaus. In ebenerdiger Form auch in ehemals bewohnten Backhäusern möglich.
Herdwand: Querwand zwischen Flett und Kammerfach. Der Name kommt von der unmittelbar vor dieser Wand gelegenen Herdstelle.
Hinterladerofen: Ofen, der von einem anderen Raum aus befeuert wird. Möglichkeit einer rauchfreien Dönz in einem Rauchhaus. Meist als Fünfplattenofen.
Holznagel: spitz zulaufend gearbeiteter hölzerner Pflock, der in ein vorgebohrtes Loch geschlagen wird und zwei Hölzer miteinander verbindet (Zapfenloch und Zapfen).
Jagdzapfen: Zusätzlich abgeschrägter Zapfen zum nachträglichen Einbau von Hölzern.
(i): inschriftliche Datierung z.B. auf einem Türriegel.
Joch: in der Architektur eine durch Stützen gebildete räumliche Einheit. Bei Umgebindehäusern Bereich von einer Säule zur nächsten des Umgebinde.Jochbalken: Verstärkung des Unterzuges für dessen Auflagerung auf Säulen
Kaiserstiel: Mittelständer oder Säule eines Zeltdaches
Kammerfach: hinter der Herdwand gelegenes Ende des niederdeutschen Hallenhauses, bestehend aus einer Zimmerreihe, deren Decken niedriger sind als die von Diele und Flett.
Kehlbalken: waagerechtes, zwei Sparren miteinander verbindendes Holz, das das Zapfenschloß an den Spitzen der Sparren sowie die Sparren selbst entlastet. Der oberste Kehlbalken, meist auf die Sparren geblattet, heißt auch Hahnenbalken. Der untere Kehlbalken beim Drempelspeicher ist meist gezapft. Auch ein Balken in einem Sparrenpaar, der bei größerer Sparrenlänge zur Unterstützung und Verbindung der Sparren dient.Kehle: Konkav nach innen abgerundete Holzkante.
Klöndör: zweiteilige Tür, bestehend aus einem oberen und einem unteren Flügel. Beim niederdeutschen Hallenhaus und auch beim Backhaus zur Zugregulierung des Feuers benutzt.
Knagge: In Ständer und
Balkenkopf eingezapftes Winkelholz senkrecht zur Wand. Oder auch
dreieckförmige Vollholzstrebe zur Sicherung des Fuß- oder Kopfbereiches
eines Ständers.
Konsole: Unter dem Balkenkopf am Rähm vorgesetztes Holz in der Form des Balkenkopfes.
Kopfstreben: siehe Kopfband
Kopfband: alle Kopfbänder verbinden diagonal und winkelsichernd die senkrechten Gefügeteile (Ständer) mit den waagerechten (Rähme in den Außenwänden/Deckenbalken im Innenraum). Auch als Kopfband ist ein schräg eingezimmerter Holzriegel, der verblattet oder eingezapft zur Verbindung von waagrechten und lotrechten Hölzern dient und als Winkelversteifung die Tragfähigkeit der Holzkonstruktion verstärkt. Auch kurze Schrägaussteifung oben am zB. Rähm/Ständer oder Pfette/Säule.
Kopfriegel: Riegel als waagerechte Aussteifung zwischen den Ständerköpfen. Bei doppelter Vernagelung auch als Ersatz zu Kopfbändern genutzt. Auch Riegel in Höhe des Fenstersturzes
Kübbungen: Seitenschiff im Niederdeutschen Hallenhaus, zwischen tragender Ständerreihe und Außenwand. Auch Raumerweiterung, meist an der Traufseite eines vorhandenen Gebäudes, die durch Verlängerung der Dachschräge entsteht. Beim niederdeutschen Hallenhaus und seltener bei einigen Backhäusern auch ursprünglich konstruktiv. Kübbungshaus.
Kübbungshaus: anderer Begriff für Zweiständerhaus. Links und rechts neben den Ständerreihen befinden sich die Kübbungen, in denen das Vieh aufgestallt ist.
Laube: Nach drei Seiten offener Anbau, dessen Dach oder Decke von Säulen getragen wird.Laubengang: Begriff Laubengang beschreibt in der Architektur verschiedene Formen von Erschließungs- und Wandelgängen. Laubengänge erstrecken sich meist entlang mehrerer Nutzungseinheiten und dienen vor allem der Erschließung.
Leergespärre: Nur aus dem Sparrenpaar und dem Dachbalken gebildeter Teil des Dachwerks.Lehm: ist eine Mischung aus
Sand (Korngröße > 63 µm), Schluff (Korngröße > 2 µm) und Ton
(Korngröße < 2 µm). Er entsteht entweder durch Verwitterung aus
Fest- oder Lockergesteinen oder durch die unsortierte Ablagerung der
genannten Bestandteile.
Lehmflechtwerk: Ausfachung mit senkrechten Staken, mit Strohband oder Weidenruten geflochten und mit Lehm beworfen.
Lehmwickel: auch Lehmweller - strohumwickelte und lehmverschmierte Hölzer zur Bildung einer Decke zwischen den Balken oder senkrecht zur Schließung eines Gefaches.
Lehmeinschub: In die Nuten
klemmte man dicht aneinander Lehmweller oder Lehmwickel . Das waren
gespaltene Holzleisten, die man mit Stroh umwickelte und in Lehmbrühe
tauchte. An der Unterseite wurde ein Bewurf aus Lehm und Häcksel
angebracht.
Vermögendere Hausherren ließen die Unterseite der Decke noch Verbrettern.
Lucht = Flettabseite: Kübbung im Bereich des Fletts, meist unterschieden in Waschlucht und Eßlucht. Die Außenwände der Lucht haben Fenster zur Belichtung des Fletts. Innen, zwischen den Ständern, befindet sich der Luchtbalken, das Holz mit dem stärkstem Querschnitt im niederdeutschen Hallenhaus.
Mitteldeutsches Gehöft: Quergestelltes Haus mit traufseitiger Tür, durch die man die Flur- und Herdzone betritt, mit Wohnzone auf der einen Seite des Flurs und Stallzone auf der anderen.
Mittelständer: siehe Ständer - stehendes Holz zentral angeordnet einer Fachwerkwand oder Dachkonstruktion , auf Schwelle, Sockel oder Fundament aufgestellt (nicht eingespannt).
Niederdeutsches Hallenhaus: dreischiffiges Mittellängsdielenhaus in Nordwestdeutschland. Hallenhaus
Oberrähmverzimmerung: Rähm liegt direkt auf den Ständern oberhalb der eingehälsten Deckenbalken, der der Geschossbauweise üblich.Ortgang: Begrenzungslienie der Dachflächen am Giebel.
Pfette: Parallel zum First verlaufendes Holz, das auf Querwände oder Säulen aufliegt und die Rofen/Sparren trägt. Auch Längsbalken direkt unter Sparren (Mittelpfette, Firstpfette)
Pfosten: auch Pfahl In die Erde eingegrabenes und somit gegen Seitendruck verankertes Holz.
Pfostenhäuser: Häuser mit in den Erdboden eingelassenen und somit seitliche Belastung aufnehmenden Stützhölzern. Als Vorläufer unserer Fachwerkhäuser mit Ständern, hatten diese Gebäude nur eine geringe Lebensdauer.
Rähm: ein den Ständerköpfen aufgesetztes und sie verbindendes
horizontales Längsholz. Wichtigstes Gefügeteil im Längsverband des
Hauses. Beim Oberrähm liegt das Rähm über den Deckenbalken und
bildet gleichzeitig die Sparrenschwelle. Beim Unterrähm liegt das Rähm
unter den Deckenbalken. Auch waagerechtes Kantholz auf den Ständern der Wände oder auf den Säulen des Dachstuhls aufgezapft.
Rauchabzug: 1. allgemeine Bezeichnung für den Abzug des Rauches aus einem Gebäude. 2. vor Einführung des Schornsteins mehr oder weniger primitive Einrichtung, den Rauch in der Nähe einer Feuerstelle aus einem Gebäude hinaus zu befördern.
Rauchhaus: Gebäude mit Feuerstelle ohne Schornstein. Der Rauch zieht quer durch den Innenraum und verläßt das Gebäude durch Türen, Klappen und Fenster. Auch Haus ohne Decke im Küchenraum, dei dem der Rauch unmittelbar (ohne Schornstein) in den Dachraum aufsteigt und durch Dachdeckung und Rauchlöcher entweicht.Raute: Aus zwei Kopf- und zwei Fußstreben zusammengesetzte Zierausfachung, meist in Brüstungen.
Riegel: waagerechtes Verbindungsholz zwischen zwei Ständern. Als Kopfriegel am Ständerkopf, als Fußriegel am Ständerfuß möglich. Auch alle horizontalen Hölzer der Wand zwischen Schwelle und Rähm, an die Ständer zunächst durch Überblattungen, später mit Zapfen angeschlossen. Im Michelstädter Rathaus sind die Riegel mit den abgestrebten Hauptständern verzapft, mit den Streben aber noch überblattet
Sasse: auch Blattsasse - Einschnitt im Holz, in den sich ein Teil eines anzufügenden Holzes einpaßt.Sattelholz: Holz bis etwa 2m Länge auf der Stütze, unter dem Unterzug zur besseren Lastabtragung, oft mit Kopfstreben.
Säule: Freistehende und häufig in der Kopfzone verstrebte Stütze mit rechteckigem Querschnitt.
Schüttboden: Geschoß zum Lagern, speziell zum Ausschütten von gedroschenem Korn. Raum des Obergeschosses über dem Kammerfach und alle Geschosse eines Speichers, in seltenen Fällen auch von Backhäusern, in denen Getreide gelagert wurde.
Schwelle: Kantholz als unterer Abschluß bzw. Unterlage von Holzkonstruktionen. Auch unten liegendes wandtragendes Kantholz, in dass die Ständer und Streben eingezapft werden.Spannriegel: Waagerechtes Holz zur Aufnahme von Druckkräften.
Sparren: das Dachgerüst bildende, schräg gegeneinandergelehnte, lange Hölzer, die auf den Rähmen stehen.
Sparrendach: Dachkonstruktion, bei der Sparren und Dachbalken in unverschiebliches Dreieck bilden.
Ständer: Alle senkrechten Hölzer im Fachwerk,
sowohl des
Innengefüges wie der Außenwände. Auch auf Boden, Stein, Sockelmauer
oder Schwelle stehendes Holz in der Wandkonstruktion, das oben mit dem
Rähm oder Deckenbalken verbunden ist.
Stall: manchmal innerhalb des Gebäudes
Stiel: ältere Bezeichnung
für Ständer, z.B. von Heinrich Winter verwendet, heute nur noch für
untergeordnete Ständer neben Fenster o.ä. gebraucht
Stuhlsäule: senkrechte oder geneigte Unterstützung des Rähms oder der Pfette
Sturzriegel: Riegel in Höhe des Fenstersturzes
Stockwerksbauweise: ist die jünger als der Geschossbau. Hier ist die Konstruktion des Obergeschosses klar von der des Untergeschosses getrennt (die Säulen des Umgebindes enden am Rähm). Die Kopfbänder wurden immer kürzer und es entwickelten sich im Laufe der Zeit die Knaggen. Man baute zusätzlich einen Spannriegel ein. Er wurde bogenförmig ausgearbeitet und so nicht das Rähm geschwächt. Verzierungen an den Säulen und die Bogenform entsprachen ganz der barocken Vorstellung der damaligen Zeit.
Traufe: untere, waagerechte Begrenzung der Dachfläche.
Traufseitig: Stellung des Gebäudes mit der Längsseite zur Straße.
Türriegel: Türsturz: er dient wie ein normaler Riegel zwischen zwei Ständern als Verbindungsholz. Der Türriegel liegt über der Tür, ist meist breiter als die anderen Riegel und schmückend hervorgehoben. Auf vielen Türriegeln befinden sich Inschriften und Baudaten.
Umgebinde: Vor die
Blockstube gestelltes Stützgerüst aus Ständern, Rähm, Spannriegeln und
Kopfbändern zur Aufnahme des Fachwerkoberstocks oder des Dachwerks
Verschwertung: Zur Aussteifung aufgeblattete Bohlen oder Kanthölzer, oft über mehrere Gebinde.
Walm: Abschrägung der Dachfläche an der Giebelseite. (Vollwalm, Krüppelwalm)
Wandstreben: zwischen Schwelle und Rähm eingebaute Strebe
Wechsel: siehe Wechselbalken
Wechselbalken: quer zur Deckenbalkenlage eingebauter Balken bei Aussparungen in der Decke, z.B. für Treppen oder Schornsteine
Wulst: Konvex nach außen abgerundete Holzkante.
Zange: Doppelt angeordnete
Hölzer, die von beiden Seiten in ihrer Lage festzuhaltende hölzerne
Bauglieder umfassen und mit diesen verbolzt oder verblattet sind. Auch auf Zug beanspruchte Hölzer zwischen Sparren beim Pfettendach
Zapfenschloss: Durch den Ständer durchgesteckter Zapfen eines Ankerbalkens, der außen mit einem Holzsplint gesichert ist.
Zwickel: Zwischen Mauersteine eingeschlagene kleine Steine.
Wurde im Mauerbau im Mittelalter angewendet
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Merkblätter für die Denkmalpflege von Umgebindehäuser als PDF LINK>> zum Download