Konstruktion des Umgebindehaus
Die Besonderheit der Konstruktion in Sachsen und
darüber
hinaus war und ist einmalig. Das Zusammenwirken von Fachwerk und
Umgebinde mit
einem Balkenkranz war so bisher nicht bekannt. Das
macht schon Herr Thomas Noky in seinem Bericht
deutlich und berechtigt den Status als Kulturdenkmal. Möglicherweise
sind hier
die Entstehungsphasen von verschiedenen Bauphasen der Holzbauweise
vereint und
geben ein wertvolles Zeitzeugnis der Volksbauweise ab. Das Umgebinde
von 1587
ist in seiner Konstruktion als einmaliger Typ anzusehen. Das Haus wurde
auch aus diesen Gründen als "singulär" - also einmalig - eingestuft
(siehe dazu Denkmalwert ).
Der erdgeschossige Fachwerkbau (siehe Fachwerk)
ist auf
Eichenschwellen aufgeständert. Diese sind auf Lagersteine zum Schutz
gegen
Feuchtigkeit aufgelegt. Das Fachwerk
ist mit Brust- und Halsriegel
zweiriegelig
ausgeführt. Diese sind mit Zapfen und Aussparungen in den Ständern
verbunden. Hinzu
kommen Kopf und Fußstrebe. Die Streben dienen der Aussteifung der
Fachwerkkonstruktion
und sind in die Ständer geblattet. Fußstrebe und unter Riegel sind
durch Verschränkung
verbunden
Die Ständermaße
betragen generell 20 x 20 cm und deuten auf noch ausreichende Reserven
am
Material
Holz hin. Die Ständer wurden in die Schwellen und Deckenbalken
eingezapft und
mit Holznägeln befestigt. Abgeschlossen
wird das Fachwerk von einer obersten Balkenlage auf der die
Deckenbalken mit Aussparungen
aufliegen. Als Holzart wurde wie damals zu 50 Prozent üblich tanne
verwendet. Die Schwellen sind aus Eiche.
zu sehen sind die Sparren, der Blockkranz
zweilagig, Deckenbalken, Rähmbalken, Fensterriegel, Kopfstrebe,
Fussstrebe Brustriegel Halsriegel Holznagel, das Gefach, die Eckständer
und die Schwelle oder Schwellriegel. Dachwerk verbunden mit
einem Mittelständerverband.
Die Schwelle ist aus Eiche auf Lagersteine aufgelagert.
Zeichnung Umgebinde Ansicht mit Blockstube und zweilagigem Blockkranz und zweiriegliegem Fachwerk. Dachwerk verbunden mit einem Mittelständerverband.
Giebel mit zweilagigem Balkenkranz Interessant ist hier, dass die Kopfstreben und die oberste Balkenlage eingebetet wurde. Der zweilagige Blockkranz befindet sich auch im Gebäude selbst.
Giebelansicht mit Blockstube
Innerer Giebel mit Dateil mit Verbindung von Blockkranz und Sparren und den Ständern
Kulturdenkmal Umgebindehaus Grundriss OG. Der Abstand zwischen den Deckenbalken beträgt 110 cm.
Kulturdenkmal Umgebindehaus Grundriss OG mit den abmessungen. Farblich gekennzeichnet sind auch die Kehlbalken. Hier sieht man auch, wie die Sparren auf den Balkenkranz aufliegen.
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